Die Maklerprovision, auch bekannt als Maklergebühr oder Courtage, ist im Immobiliengeschäft eine wesentliche Komponente. In Deutschland gibt es derzeit keine gesetzlich festgelegte maximale Höhe, jedoch sind Provisionssätze von 3,57 Prozent üblich. Ein neues Gesetz seit Dezember 2020 hat die Verteilung der Maklerprovision zwischen Verkäufer und Käufer beim Immobilienverkauf geregelt, was oft zu einer Halbierung der Kosten für Käufer führt.
Diese Regelung entlastet den Käufer deutlich und sollte bei der Planung des Kaufvertrags unbedingt berücksichtigt werden. Neben der Maklerprovision fallen zusätzliche Kaufnebenkosten an, die bei der Immobilienfinanzierung nicht außer Acht gelassen werden sollten. Laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen des Maklers wird die Courtage bei erfolgreicher Vermittlung fällig.
Was ist eine Maklerprovision?
Die Maklerprovision, auch bekannt als Courtage oder Vermittlungsprovision, ist eine Zahlung, die an einen Immobilienmakler geleistet wird, wenn dieser erfolgreich eine Immobilie vermittelt hat. Diese Provision ist ein wesentlicher Bestandteil der Immobilienvermittlung und wird durch einen Maklervertrag geregelt.
Begriffserklärung
Unter Maklerprovision versteht man die Vergütung, die ein Immobilienmakler für seine Dienste erhält. Diese wird meistens als Prozentanteil des abschließenden Kauf- oder Mietvertrags, auch bekannt als Kaufvertrag, berechnet. Die Höhe der Provision variiert, aber ein gängiger Satz liegt bei 3,57 Prozent des Kaufpreises.
Wann fällt sie an?
Eine Maklerprovision wird fällig, wenn ein wirksamer Maklervertrag besteht, der Makler eine Leistung erbracht hat und infolgedessen ein Kauf- oder Mietvertrag zustande kommt. Sollte kein Kaufvertrag abgeschlossen werden oder sich als unwirksam erweisen, entfällt die Provisionsforderung des Maklers. Die Höhe der Courtage ist verhandelbar, sollte jedoch im Vorfeld klar definiert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Gesetzliche Regelungen zur Maklerprovision
Seit Dezember 2020 gibt es wesentliche Änderungen bei der Verteilung der Maklerkosten in Deutschland. Durch die Neuregelung Maklerprovision soll der Käufer beim Kauf von Wohnimmobilien nicht mehr als der Verkäufer zahlen. Dies führt meistens zu einer hälftigen Teilung der Maklerkosten.
Neues Maklergesetz seit 2020
Das Maklercourtage-Gesetz hat klare Vorgaben zur Vermittlung von Wohnimmobilien und gilt, wenn der Käufer ein Verbraucher ist. Beim Verkauf von Einfamilienhäusern und Wohnungen betrifft die Neuregelung nicht den Verkauf von Gewerbeimmobilien oder Mehrfamilienhäusern. So wird eine gerechtere Kostenverteilung zwischen Käufer und Verkäufer sichergestellt.
Bestellerprinzip bei Vermietungen
Das Bestellerprinzip gilt bei der Vermietung von Wohnimmobilien. Hierbei zahlt derjenige die Maklerkosten, der den Makler beauftragt, in der Regel also der Vermieter. Dies sorgt dafür, dass Mietinteressenten nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden und die Vermittlung von Wohnimmobilien erleichtert wird.
Regelung | Gilt für |
---|---|
Neue Maklerprovisionsregelung | Kauf von Einfamilienhäusern und Wohnungen |
Keine Anwendung | Gewerbeimmobilien und Mehrfamilienhäuser |
Bestellerprinzip | Vermietung |
Zahlender | Auftraggeber des Maklers (meist Vermieter) |
Wie hoch ist die übliche Maklerprovision?
Die Provisionshöhe bei der Vermittlung von Immobilien kann stark variieren und hängt oftmals vom jeweiligen Bundesland ab. Zudem gibt es Unterschiede zwischen der Kaufprovision und der Mietprovision. Während beim Immobilienkauf sowohl Käufer als auch Verkäufer beteiligt sind, trägt bei Mietverhältnissen in der Regel der Vermieter die Kosten.
Prozentsätze nach Bundesland
In Deutschland unterscheiden sich die üblichen Provisionshöhen je nach Bundesland. Hier eine Übersicht:
Bundesland | Provisionshöhe (%) |
---|---|
Bayern | 3,57 – 4,76 |
Nordrhein-Westfalen | 3,57 – 4,76 |
Berlin | 5,95 – 7,14 |
Hamburg | 6,25 |
Baden-Württemberg | 3,57 – 4,76 |
Zu beachten ist, dass die dargestellten Prozentsätze in der Regel auf den Netto-Kaufpreis der Immobilie bezogen sind und die Mehrwertsteuer nicht enthalten ist.
Unterschiede zwischen Kauf und Miete
Bei einem Immobilienkauf, sowohl Käufer als auch Verkäufer, teilen sich meist die Gesamtkosten der Kaufprovision. Diese beträgt üblicherweise rund 7,14 % des Kaufpreises, wird jedoch zur Hälfte auf beide Parteien verteilt, was jeweils 3,57 % entspricht. In Mietverhältnissen wiederum, seit Einführung des Bestellerprinzips, zahlt in der Regel der Vermieter die Mietprovision, welche für maximal zwei Nettokaltmieten plus Mehrwertsteuer angesetzt werden kann.
Während die Provision beim Immobilienkauf durch beide Parteien getragen wird, liegt sie bei Mietgeschäften vollständig beim Vermieter. Dies sorgt für eine faire Verteilung der Kosten, insbesondere in Märkten mit hoher Nachfrage.
Wer zahlt die Maklerprovision beim Kauf?
Die Frage nach der Verteilung der Maklerprovision beim Kauf von Immobilien wurde durch das neue Gesetz seit 2020 klar geregelt. Grundsätzlich müssen sowohl der Immobilienkäufer als auch der Immobilienverkäufer gleichermaßen die Maklerprovision Kauf übernehmen. Dies sorgt für eine gerechte Provisionsverteilung und entlastet beide Parteien.
Es gibt jedoch Ausnahmen zu dieser Regelung. In speziellen Fällen kann eine Partei vertraglich vereinbaren, die gesamte Maklerprovision zu übernehmen. Diese Absprache, wie beispielsweise die vollständige Maklerkosten Übernahme durch den Verkäufer oder Käufer, muss im Maklervertrag deutlich festgehalten werden.
Um die Verteilung der Maklerprovision Kauf besser zu verstehen, kann die folgende Tabelle hilfreich sein:
Partei | Übliche Praxis | Besondere Vereinbarung |
---|---|---|
Immobilienkäufer | 50% der Maklerprovision | Kann die gesamte Provision übernehmen |
Immobilienverkäufer | 50% der Maklerprovision | Kann die gesamte Provision übernehmen |
Die Provisionsverteilung beim Immobilienkauf soll sicherstellen, dass keine Partei allein durch die Maklerkosten zu sehr belastet wird. Durch klare Regelungen im Vertrag können jedoch flexibel individuelle Lösungen gefunden werden.
Verhandelbarkeit der Maklerprovision
Obwohl die Provisionshöhe nicht gesetzlich festgelegt ist, kann man die Maklerprovision verhandeln. Dies bietet sowohl für Verkäufer als auch für Käufer Potenzial für Einsparungen und strategische Vorteile.
Tipps für Verkäufer
Verkäufer sollten stets eine solide Verkaufsstrategie entwickeln, um die Provisionshöhe zu verhandeln. Bei Immobilien mit hohem Kaufinteresse oder einem besonders attraktiven Verkaufspreis stehen die Chancen gut, die Provisionshöhe zu senken. Eine gezielte Preisverhandlung kann dabei helfen, die Kosten zu minimieren und die Gewinnspanne zu maximieren.
Tipps für Käufer
Für Käufer gilt: Je länger eine Immobilie zum Verkauf steht, desto höher die Möglichkeit für eine erfolgreiche Preisverhandlung. Mit reduziertem Kaufinteresse an der Immobilie steigen die Chancen, die Maklerprovision zu verhandeln und einen Rabatt herauszuholen. Effektive Verhandlungen können den Kaufpreis und somit auch die gesamte finanzielle Belastung senken.
Maklerprovision berechnen: Ein Beispiel
Die Berechnung der Maklerprovision basiert auf dem Kaufpreis und dem vereinbarten Provisionssatz. Es ist wichtig, bei der Finanzierungsplanung auch die Nebenkosten Immobilienkauf zu berücksichtigen.
Kaufpreis und Provisionssatz
Um die Provision berechnen zu können, nehmen wir ein konkretes Provisionsbeispiel: Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro und einem Provisionssatz von 3,57 Prozent ergibt sich eine Maklerprovision von 14.280 Euro.
Zusätzliche Kaufnebenkosten
Neben der Maklerprovision sind auch die Nebenkosten Immobilienkauf entscheidend für die Gesamtkosten. Dazu zählen Notarkosten und die Grunderwerbsteuer. Diese zusätzlichen Kosten sollten bei der Planung nicht vergessen werden, um eine komplette Übersicht der finanziellen Belastungen zu erhalten.
Kostenposten | Betrag |
---|---|
Maklerprovision | 14.280 Euro |
Notarkosten | ca. 2% des Kaufpreises |
Grunderwerbsteuer | je nach Bundesland 3,5% bis 6,5% |
Fälligkeit der Maklerprovision
Die Fälligkeit der Maklerprovision ist eng mit dem Kaufvertragsabschluss verbunden. Sobald ein Kaufvertrag unterzeichnet wurde, beginnt in der Regel die Zahlungsfrist. Üblicherweise haben Käufer und Verkäufer eine Frist von zwei Wochen, um die Provision zu begleichen.
Im Maklervertrag werden spezifische Details zur Fälligkeit festgelegt. Diese Vereinbarungen regeln den Zeitpunkt und die Modalitäten der Zahlung. Käufer sollten darauf achten, dass der Provisionssatz und die Fälligkeit klar beschrieben sind. Somit entstehen keine Missverständnisse hinsichtlich der Zahlungsfrist nach dem Kaufvertragsabschluss.
Eine Übersicht der typischen Abläufe bei der Fälligkeit der Maklerprovision nach Kaufvertragsabschluss und im Maklervertrag:
Aktion | Zeitpunkt |
---|---|
Kaufvertragsabschluss | Tag der Unterzeichnung |
Beginn der Zahlungsfrist | Tag der Vertragsunterzeichnung |
Ende der Zahlungsfrist | 14 Tage nach Vertragsunterzeichnung |
Ergebnis | Provision wird fällig |
Durch diese klare Struktur im Maklervertrag bleibt die Zahlungsfrist für die Maklerprovision übersichtlich und nachvollziehbar, was beide Parteien vor unerwarteten Komplikationen schützt. Bei Fragen sollten Käufer und Verkäufer stets Rücksprache mit ihrem Makler halten.
Innenprovision vs. Außenprovision
In der Immobilienbranche gibt es verschiedene Provisionstypen, die bei der Provisionszahlung eine Rolle spielen. Zwei zentrale Begriffe sind dabei die Innenprovision und die Außenprovision. Die Unterschiede zwischen diesen Provisionstypen sind entscheidend für Verkäufer und Käufer, um klarzustellen, wer die Provisionszahlung übernimmt.
Definition Innenprovision
Die Innenprovision wird vom Verkäufer bezahlt. Dieser Provisionstyp ist in der Regel nicht im Exposé einer Immobilie aufgeführt, sondern wird nur im Maklervertrag festgelegt. Für den Käufer bleibt diese Provisionszahlung weitgehend transparent, da er nicht direkt daran beteiligt ist.
Definition Außenprovision
Im Gegensatz dazu steht die Außenprovision, die vom Käufer gezahlt wird. Diese Provisionszahlung wird im Exposé der Immobilie angegeben, sodass der Käufer von Anfang an weiß, welche Kosten durch die Provision auf ihn zukommen. Diese Klarheit ist für Käufer entscheidend, da sie dies bei ihrer finanziellen Planung berücksichtigen müssen.
Zusammengefasst ist es wichtig, die Unterschiede beider Provisionstypen zu kennen, um sowohl als Verkäufer als auch als Käufer die richtige Entscheidung zu treffen. Die Kenntnis der Provisionstypen und deren Handhabung kann dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Provisionszahlung transparent zu gestalten.
Maklerprovision steuerlich absetzen
Die Maklerprovision kann unter bestimmten Umständen steuerlich abgesetzt werden. Besonders relevant ist dies für Kapitalanleger und Vermieter, um die Steuerlast zu verringern.
Kapitalanlage
Bei einer Kapitalanlage in Immobilien wird die Maklerprovision in der Regel als Anschaffungskosten betrachtet und ist damit steuerlich absetzbar. Diese Kosten können beim Immobilienerwerb die Steuerlast reduzieren und so die Investition attraktiver machen.
Privatverkauf
Beim Privatverkauf einer Immobilie lässt sich die Maklerprovision leider nicht steuerlich absetzen. Hier müssen Verkäufer die Kosten selbst tragen, ohne steuerliche Erleichterungen in Anspruch nehmen zu können.
Vermietung
Für Vermieter ist die Maklerprovision als Werbungskosten absetzbar, wenn sie im Zusammenhang mit der Vermietung steht. Insbesondere bei Neuvermietungen kann dies von Vorteil sein, da die Kosten als Betriebsausgabe abgezogen werden können.
Mieter
Für Mieter gibt es keine Möglichkeit, die Maklerprovision steuerlich abzusetzen. Ausnahmefälle bestehen hier nicht, und die Provision bleibt daher eine zusätzliche Belastung beim Umzug.
Kategorie | Steuerabzug |
---|---|
Kapitalanlage Immobilien | Ja, als Anschaffungskosten |
Privatverkauf | Nein |
Vermietung | Ja, als Werbungskosten |
Mieter | Nein |
Maklerprovision umgehen: Ist das möglich?
Viele Menschen suchen nach Wegen, um die Maklerprovision zu umgehen. Einer der effektivsten Ansätze ist der Direktkauf von Immobilien. Diese Methode, auch bekannt als Immobilien ohne Makler, spart nicht nur Kosten, sondern ermöglicht es dir auch, direkt mit dem Verkäufer zu verhandeln.
Möglichkeiten für Käufer
Als Käufer kannst du durch verschiedene Strategien die Maklerprovision umgehen. Beim Direktkauf von Immobilien sparst du nicht nur Geld, sondern oft auch wertvolle Zeit, da die Kommunikation ohne Umwege zwischen Käufer und Verkäufer erfolgt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, in Online-Portalen gezielt nach provisionsfreien Immobilien zu suchen. Viele private Anbieter nutzen mittlerweile diese Verkaufsplattformen, um ihre Immobilien ohne Makler anzubieten.
Möglichkeiten für Mieter
Mieter haben ebenfalls Möglichkeiten, die Maklerprovision zu umgehen. Provisionsfreie Immobilien sind in vielen Städten und Gemeinden leicht zu finden, insbesondere online. Du kannst auch von Nachmieterangeboten profitieren. Wenn der Vormieter einen Nachmieter sucht, entfällt oft die Notwendigkeit, einen Makler einzuschalten. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass du meist günstiger und schneller eine Wohnung findest.
Methode | Vorteil | Erklärung |
---|---|---|
Direktkauf | Kostenersparnis | Verhandeln direkt mit dem Verkäufer ohne Maklergebühr |
Provisionsfreie Immobilien | Keine Maklergebühren | Suche nach Angeboten auf Online-Portalen |
Nachmieterangebote | Schnellerer Mietprozess | Übernahme des Mietvertrags ohne Makler |
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Neuregelungen seit 2020 im deutschen Immobilienmarkt erhebliche Veränderungen mit sich gebracht haben. Die Maklerprovision Zusammenfassung zeigt, dass diese zwischen Käufer und Verkäufer geteilt wird, was Käufer finanziell entlastet.
Die gesetzliche Regelungen bieten darüber hinaus Spielraum für Verhandlungen und Möglichkeiten zur Umgehung der Provision. Dabei ist es entscheidend, den Maklervertrag genau zu prüfen und beim Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrags aufmerksam zu sein.
Im Immobilienmarkt Deutschland ist Transparenz bei der Kostenteilung von großer Bedeutung. Die Kenntnis der üblichen Provisionssätze und der geltenden Vorschriften kann dir helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und möglicherweise Kosten zu sparen.