Für viele Allergiker ist der Winter eine unbeschwerte Zeit, da die meisten Gräser nicht blühen und die Luft somit weitestgehend pollenfrei ist. Leider treten bei vielen sensiblen Personen im Winter dennoch Symptome wie Atembeschwerden, tränende Augen und Dauerschnupfen auf, die denen einer Pollenallergie ähneln. Was diese Allergie im Winter hervorruft und wie Sie die verursachenden Allergene meiden, erfahren Sie hier.
Wie im Pollenflugkalender ersichtlich, ist die Zeit zwischen Oktober und Januar nahezu pollenfrei. Pollen können somit nicht der Auslöser für die lästige Allergie im Winter sein. Häufig ist der Grund für die empfindlichen Reaktionen eine schlechte Belüftung und eine Überhitzung der Wohnung. Diese Faktoren wirken sich positiv auf das Wachstum von Schimmelpilzen und Milben aus, was nachteilige Konsequenzen für den Allergiker mit sich bringen kann.
Insbesondere im Schlafzimmer sollte die Raumtemperatur 20° C in keinem Fall übersteigen, so dass die Milbenvermehrung verringert werden kann. Sind Probleme, die durch Milben bedingt sind, bereits vorhanden, saugen Sie Ihr Bett möglichst täglich und verwenden Sie milbendichte Bettbezüge. Diese halten die allergenen Partikel zurück und weisen eine gute Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit auf.
Eine Luftfeuchtigkeit über 40 % begünstigt außerdem das Wachstum von Schimmelpilzen. Dies können Sie vermeiden, indem Sie jeden Tag morgens und abends für etwa 10 Minuten stoßlüften. Um der Allergie im Winter zusätzlich entgegenzuwirken, sollten Sie auf Hochflorteppiche verzichten, da diese ein unvorteilhafter Staubfänger sind.
Weitere Substanzen, die eine Allergie im Winter hervorrufen, sind beispielsweise Duftkerzen und Tannennadeln. Beide enthalten ätherische Öle, die allergische Reaktionen, wie Atemnot und Hautreizungen hervorrufen können. Und auch Parfums können auf der meist sehr trockenen Winterhaut Reizungen und Allergien hervorrufen. Tipp: Sogenannte Duftzwillinge enthalten die auslösenden Substanzen häufig in etwas geringerer Dosierung, so dass diese u. U. verträglicher sind.
Insbesondere in der Weihnachtszeit sollte jeder Allergiker genau darauf achten, was er isst. Denn viele Backwaren enthalten Nüsse, die bei Allergikern starke Reizungen hervorrufen können.
Wissenswertes über Allergietests
Besteht dennoch der Verdacht auf eine Allergie, so gibt es die Möglichkeit, verschiedenartige Tests durchzuführen. Von Hauttests bis zu Provokationstests wird eine Bandbreite an unterschiedlichen Untersuchungsformen angeboten. Bevor Sie allerdings einen solchen Test durchführen, sollten Sie eine medizinische Indikation vorweisen können.
Wichtig zu wissen ist:
- Ein Allergietest ist keine Wunschleistung. Besonders Tests an der Haut bergen das Risiko, dass dadurch allergische Reaktionen „herangezüchtet“ werden. Lassen Sie daher keinen Test zur Vorsorge durchführen, sondern suchen Sie erst einen Arzt auf, wenn tatsächlicher Verdacht einer Krankheit besteht.
- Allergietests machen keine Aussagen über die zukünftige Entwicklung Ihrer Krankheitsgeschichte bezüglich Allergene und Allergien.
- Wenn Sie im Test positiv reagiert haben, bedeutet dies nicht, dass Sie wirklich auf die getestete Substanz allergisch sind. Das Testergebnis muss immer individuell mit Alltagsrektionen im Zusammenhang gesehen werden.
Testformen
Die bekanntesten und am häufigsten angewendeten Test lassen sich in zwei übergeordnete Gruppen einordnen: Bluttests und Hauttests.
Bluttests: Bei den Bluttests werden die sog. freien IgE-Antikörper gemessen. Ist der Gesamtwert der Antikörper erhöht, kann man davon ausgehen, dass allergische Reaktionen vorliegen. Entzündungsmarker, wie Histamin oder Leukotriene, steigen im Blut an und machen eine Entzündung deutlich.
Hauttest: Hier gibt es ein weites Spektrum an anzuwendenden Testmöglichkeiten. Am Bekanntesten sind aber:
- Der Pricktest: Hierbei wird auf Pollen und Tierhaare getestet. Eine „Probe“ des zu testenden Substrats wir auf den Unterarm des Patienten aufgetropft und danach leicht angestochen, mithilfe einer Lanzette. Dadurch gelangt der Wirkstoff in die Oberhaut des Unterarms. Nach zwanzig Minuten kann ein Testergebnis abgelesen werden, der Arzt beurteilt die Reaktion nach Rötung und Quaddelgröße.
- Der Epikutantest: Dabei steht die Sensibilisierung von Typ-IV Allergenen im Vordergrund, d. h. Duftstoffe oder Nickelsalze. Diese werden in Testkammern innerhalb von Trägerstoffen (Fett-Vaseline, Wasser) an der Haut des Patienten angebracht. Nach 24, 48 und 72 Stunden sollten die Ergebnisse abgelesen werden. Besondere Bedeutung bekommt hier der Reaktionsverlauf, der Rückschlüsse auf den wirklichen Ablauf im Alltag möglich macht.
- Der Reibtest: Auch hier wird die Haut leicht angeritzt, um sie dann mit den allergenen Substanzen einzureiben.